Kyrie und Gloria
Kyrie und Gloria
Teile des Gottesdienstes kurz erklärt
Glockengeläut und Musik zum Eingang eröffnen den Gottesdienst. Dann folgt eine Begrüßung der Gemeinde durch den- oder diejenige, die den Gottesdienst leitet. Ein Gemeindelied wird gesungen.
Bis dahin ist der Gottesdienst für die meisten verständlich. Auch die Worte des Psalms zu hören bzw. sie mitzusprechen ist noch nachvollziehbar. Aber die Gesänge danach verstehen die meisten nicht mehr. Und erst recht nicht, warum sie gesungen werden.
Der gesamte Eingangsteil des Gottesdienstes ist als Hinführung zum Altar, zum Ort, an dem man Gott am nächsten ist, zu verstehen. Jeder und jede geht diesen Weg für sich.
Beim Sprechen des Psalms und dem folgenden Gloria Patri (aus dem Lateinischen: Ehre sei dem Vater) befindet man sich ganz am Eingang der Kirche. Gott zu loben und ihm die Ehre zu geben, das soll am Beginn des Gottesdienstes stehen, denn er ist der Schöpfer, dem ich das Leben und diese Welt zu verdanken habe. Das Gloria Patri ist zugleich ein Bekenntnis zum dreieinigen Gott, Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist. Hier wird klar, auf wen ich mein Leben richte und auch meinen Blick im Gottesdienst.
Nach dem Gloria Patri folgt das Kyrie eleison (aus dem Griechischen: Herr, erbarme dich). Ich gehe einen Schritt auf den Altar zu. Das Kyrie bringt zum Ausdruck, dass Menschen ein Gegenüber suchen, das das Menschliche übersteigt. Ich wende mich an Christus, den göttlichen Herrn, der sich meiner erbarmt. Denn kein Mensch ist fehlerfrei und alle bedürfen der Erbarmung Gottes. So Der Herr, der mit dem Kyrie angerufen wird, ist Jesus Christus selbst, der die Welt überwunden hat und für die, die ihm nachfolgen, eintreten wird vor dem himmlischen Richter.
Nun stehe ich als Sünder vor Gott und habe meine Schuld bewusst vor ihm dargelegt und um Erbarmung gebeten. Jetzt trete ich vor den Altar und stimme erneut das Lob Gottes an. Ehre sei Gott in der Höhe (Lateinisch: Gloria in excelsis). Ich tue dies gemeinsam mit den himmlischen Heerscharen bei den Hirten auf dem Felde aus der Weihnachtsgeschichte, zumindest geht der Gesang auf diese Geschichte zurück. Denn hier ist Gott Mensch geworden und hat so alle von ihrer Schuld befreit.
Befreit trete ich nun vor Gott, nachdem ich alles abgelegt habe, was mich von ihm trennt. Dies tue ich gemeinsam mit den anderen Gottesdienstfeiernden im anschließenden Tagesgebet, auch Kollektengebet genannt. Hier sammeln sich alle Individuen zu einer Gemeinschaft und treten gesammelt vor Gott. Nun sind wir bereit das Wort Gottes zu hören, aufzunehmen, und im Anschluss an den Gottesdienst in die Welt zu tragen. Mit dem Gebet wird der erste Gottesdienstteil (genannt: Teil A: Eröffnung und Anrufung) abgeschlossen.