Bau bis 1952
Anschaffungen und Restaurierungen
Aus Kirchenprotokollen geht folgendes hervor: 1866 war eine neue Orgel nötig. Orgelbauer Breust aus Goslar erhielt den Bauauftrag. Die Einweihung fand am 18. Oktober 1868 mit einem geistlichen Abendkonzert statt, an der Orgel spielte Studiosus Spannmuth aus Nenndorf.
1872 wurde ein Kirchenstuhlregister herausgegeben, es wurden nummerierte Plätze im Beisein der Gemeinde an Kirchenvorsteher, Lehrer, Ackerleute und Kothsassen verteilt. Außerdem gab es genügend Freiplätze für niedere Gemeindeglieder. Kirchenvorsteher und Komturherr saßen im Chor rechts und links vor dem Altar. Zuerst saßen auch Männer und Frauen getrennt, wobei die Frauenstände niedriger gehalten wurden.
1883 konnte, wieder durch eine Haussammlung, unser noch heute hängender Kronleuchter angeschafft werden.
"Am 11. Juli 1886", so berichtet die Chronik, "führ ein kalter Blitzschlag in den Kirchturm, zerfetzte die Uhrwellen, einen Riegel der die Glocke hielt, und verbog Knopf und Helmstange auf dem Turm." In Goslar wurde daraufhin ein neuer vergoldeter Knopf bestellt und Schmiedemeister Diederich aus Weddingen schmiedete eine neue Helmstange und Wetterfahne mit der Jahreszahl 1886. In den Knopf wurden zwei versiegelte Flaschen versenkt, die mit Schriften und Sonstigem gefüllt waren.
1898 wurde die defekte Kirchturmuhr ausgewechselt. Die alte Uhr blieb dauernd stehen, so dass der Lehrer sie zweimal täglich aufziehen musste, sie schlug oft über hundert.
Kirchenrestaurierung 1899 bis 1901
Maurermeister Freckmann aus Döhren besserte die Außenwände mit Weißkalkmörtel, angerührt mit Magermilch, aus. Sie wurden geweißt. Malermeister Vespermann aus Schladen strich den Innenraum. Die Ausbesserung der Decke bereitete große Schwierigkeiten, große Risse hatten sich zwischen den Dielen des Deckengewölbes gebildet. Sie wurden mit Stoff unterklebt und dreimal mit Ölfarbe gestrichen. Kanzel, Empore und Bänke erhielten einen würdigen eichenfarbenen Anstrich. Tierbilder an der Kanzel waren Gratisgaben des Malers.
1933 musste auf Verordnung der Nazis eine 2 m breite und 6 m lange Hakenkreuzfahne zur Beflaggung des Kirchturms angeschafft werden.
Kirchenistandsetzung 1933 bis 1934
Erneut war eine Renovierung erforderlich. Da die Kirche von einem nach Amerika ausgewanderten Weddinger Bürger, Friedrich Ahrens, nach dessen Ableben 5000 Mark erbte, konnte zusätzlich zur Renovierung auch ein Umbau in Angriff genommen werden. Durch einen vom Staat bewilligten Zuschuss in Höhe von 1865 Mark war die Kirchengemeinde in der Lage alles selbst zu finanzieren.
Da es bisher keine Heizung in der Kirche gab, entschied sich der Kirchenvorstand für die Installation einer Elektroheizung mit beheizbaren Fußleisten in den Bänken. Die Kosten betrugen 2600 Mark.
Um die Kälte und Zugluft abzuhalten, wurde durch Abmauerung ein Vorraum mit zwei Kammern geschaffen, gedacht als Abstellraum und Leichenkammer.
Die Orgel wurde überholt und erhielt eine elektrische Windgebung, dadurch entfiel das Bälgetreten für die Schuljungen, außerdem wurde in der Kirche eine elektrische Beleuchtung angebracht.
Der Kirchenraum wurde neu ausgemalt, die Wände erhielten einen weißen, die Decke einen blau-weißen Anstrich. Dunkelrot gestrichene Bänke und eine weiß-goldene Kanzel, die mit Bibelsprüchen verziert wurde, schmückten jetzt den Raum.
Die alte Wetterfahne wurde durch eine neue mit der Jahreszahl 1934 ersetzt. Inder alten Fahne fehlt eine Acht, laut Chronik soll angeblich ein Schüler die alte Fahne bei Wurfübungen mit einem Stein beschädigt haben.
Während des Krieges von 1939 bis 1945 waren keine Mittel für eine Kirchenrenovierung vorhanden.
1952 aber deckte man schon Kirchendach und Turm neu ein, vergoldete Zifferblatt, Uhrzeiger und auch den Turmknopf, in den man weitere Unterlagen einließ.