Pfarrgemeinde
In Weddingen gab es vor der Niederlassung des Deutschen Ritterordens schon eine Kirche. Aus einer alten Urkunde ist zu ersehen, dass 1287 der bischöfliche Ministerial Heinrich von Birkenstein dem Deutschen Orden die Kirche zu Weddingen mit dem Patronatsrechts schenkte. Ebenso erwarb die Komturei auch 1280 schon das Patronatsrecht über die Beuchter Kirche. Im Visitationsbericht des Schmalkaldeschen Bundes steht über die Weddinger Kirche geschrieben: "Ist ein Capell der Cumpthur zu Lutkelem" (die übergeordnete Landkomturei Lucklum) "lest sie vorsehen von dem Hofe daselbst" (dem Komturhof Weddingen).
Nach einer Tradition hat dann der Orden die Pfarren Weddingen und Beuchte zusammengelegt.
Der Komturhof bildete das Absteigequartier für den Geistlichen, der auf einem dem Orden gehörenden Hof in Beuchte wohnte. Sein Reitpferd spannte er auf dem Komturhof aus und dort wurde es auch versorgt. Hatte der Pfarrer Spätgottesdienst zu halten, wurde er auch auf dem Hof bewirtet.
Der Komturhof hatte dem Pfarrer folgende Naturalien zu liefern: 4 Taler Vierzeitengeld oder Quartalsopfer, 5,53 hl Gerste, 4 Brote, 4 Mettwürste, 4 t Bier, 1 Himtsaat bestelltes Leinland, 2 magere einjährige Schweine und die Speisung für den Pastor etwa alle 14 Tage.
Seit 1335 gestattete Bischof Heinrich von Hildesheim dem Komtur des Deutschen Ordens in Sachsen, Geistliche des eigenen Ordens für die hiesige Pfarre vorzuschlagen.
1542 wurde die Kirche zu Weddingen der Reformation zugeführt, nach dem Reichsdeputationsschluss 1803 ging das Patronat an die Gemeinde über. Seit 1966 bilden die Kirchengemeinden Weddingen und Immenrode einen Pfarrverband.