Bau bis 1998
Kirchenumbau
Auf Anregung der Landeskirche wurde 1968/69 wieder einen Umbau vorgenommen, der sehr radikal und wenig behutsam war. Überliefertes besaß zu jener Zeit wenig Stellenwert. Es wurden damals mehrere Kirchen in diesem Stil ausgestattet, modern und praktisch, da variabel umstellbar und vielseitig zu nutzen. Das Kircheninnere wurde vollständig ausgeräumt, es blieben nur die Außenwände stehen. Die Kirche erhielt ihr heutiges Gesicht.
Der jetzt größere Vorraum ist durch eine ganz zu öffnende, bleigefasste Glastür vom Kirchenraum getrennt. Bei Bedarf, z. B. Weihnachten, Konfirmation, lässt sich also der Kirchenraum wieder vergrößern. Mit wenig Handgriffen, durch Umstellen der Bänke, konnten so schon viele Feste in der Kirche gefeiert werden.
An der rechten Seite entstanden im Vorraum zwei Abstellräume, links der Treppenaufgang. Hier war noch der Einbau einer Toilette möglich. Von dem oberen kleinen Flur mit Garderobe führen Türen zur Orgelempore und zum Gemeinderaum, nutzbar als Winterkirche oder Treffpunkt für Gruppen.
Das verarbeitete Holz der Kircheneinrichtung ist gebleichtes Eschenfurnier. Es wurde eine neue Raumgestaltung angeboten: Der Altar, ein Tisch, steht nicht mehr in der Apsis der Kirche im Osten, sondern in der Hälfte der nördlichen Längswand. Die Bänke stehen nicht mehr in zwei Reihen rechts und links eines Mittelganges in Hauptrichtung des Kirchenschiffes. Einige Bänke stehen jetzt längs gegenüber dem Altar, einige Bankreihen aber auch noch rechts und links eines kurzen Ganges hinter der Eingangstür. Die Bänke und der Altartisch bestehen aus einem stählernen Grundgerüst, worauf Holzplatten montiert sind. Ein Kanzelpult neben dem Altar und ein großer Bronzestandleuchter vervollständigen den modernen Anblick. Ein Altarstandkreuz aus Bronze, verziert mit Bergkristallen, ein so genanntes Auschwitzkreuz, fügt sich sehr gut ein. Der Fußboden besteht aus einem in der Verlegung sehr kostspieligem Holzpflaster auf Asphaltisolierung. Man entschied sich für eine neue elektrische Heizungsart, die Beheizung der Bänke.
Aus der alten Kirche wurde nur der Taufstein übernommen. Um ihm ein modernes Gesicht zu geben, verunstaltete man ihn durch Zementüberschlämmung. Erst in den achtziger Jahren erhielt er seine ursprüngliche leuchtende Bemalung zurück.
1974 wurde dem Tischlermeister V. Schmidt aus Weddingen der Einbau einer Teeküche im Gemeinderaum übertragen.
Da auch die Orgel beim Umbau herausgerissen wurde, musste man sich aus Geldmangel zehn Jahre mit einer Tischorgel behelfen, bis sich 1978 der Kirchenvorstand entschloss, eine Orgel im Bausatz zu kaufen. Unter der Anleitung von R. Eitner wurde eine zweimanualige Orgel der Fa. Streichert aus Göttingen mit viel Mühe von einigen Kirchenvorstehern zusammengebaut.
1981 wurde der Kirchenraum von der Fa. Barke aus Immenrode kostenlos gestrichen: Die Wände zartgrün und die Decke schwach gelb.
Der Kronleuchter, seit dem Umbau auf einem Dachboden ausgelagert, wurde wieder aufgehängt und ein von einer Frauengruppe im Kreuzstich gearbeiteter Wandbehang fand hinter dem Altartisch seinen Platz.
1984 gab man bei der Künstlerin Wöbbekind aus Goslar einen Schafwollwebteppich in Auftrag, ein Entwurf eigens für unsere Kirche.
1998 erhielt unsere Kirche einen Gasanschluss, dadurch wurde die Heizung erneut umgebaut.
Die Decke und Wände mussten erneut gestrichen werden und erstrahlen nun in elfenbeinfarbenen Tönen Der Kirchenvorstand richtete den Innenraum wieder in ursprünglichem Stil ein, den Altartisch in der Apsis, davor rechts und links eines Ganges die Bankreihen. Einige längere Bänke mussten noch quer vor die Eingangstür gestellt werden.